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Forschende haben einen Mechanismus aufgeklärt, der den Abbau schädlicher Proteinablagerungen fördert. Funktioniert er nicht, kann Parkinson entstehen.
NEMO, ein Protein, das vor allem für seine Rolle bei Signalprozessen im Immunsystem bekannt ist, verhindert die Ablagerung von Proteinaggregaten, wie sie bei der Parkinson-Erkrankung auftreten.
Dohlen verbessern ihre Erinnerungsleistung, indem sie kontinuierliche Reize in Kategorien einordnen. Die sogenannte Attraktordynamik eröffnet neue Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns.
Das Arbeitsgedächtnis ist bei höheren kognitiven Funktionen sowohl bei Primaten – zu denen auch die Menschen zählen – als auch bei Rabenvögeln von entscheidender Bedeutung. In ihren Untersuchungen entdeckten Forschende der RUB nun bemerkenswerte Parallelen in der Gedächtnisoptimierung von Primaten und Rabenvögeln.
Dass sie daran beteiligt sind, ist klar. Neue Erkenntnisse belegen auch, wie.
Neurodegenerative Erkrankungen sind durch die Ablagerung von verklumpten Proteinen im Gehirn und fortschreitenden neuronalen Zelltod gekennzeichnet. Obwohl der kausale Zusammenhang zwischen den Proteinaggregaten und der Neurodegeneration eindeutig ist, ist unklar, wie fehlerhaft gefaltete Proteine den Zelltod auslösen.
Eine neue Immuntherapie hilft gegen Myasthenie und könnte auch bei Multipler Sklerose und Rheuma eine Perspektive bieten.
Ein internationales Forschungsteam aus Deutschland und den USA hat einen Erfolg im Kampf gegen die bisher unheilbare Autoimmunerkrankung Myasthenie erzielt, durch die Betroffene im schlimmsten Fall kaum noch laufen, schlucken oder kauen können.
Die Entdeckung der Phantom-Touch-Illusion gewährt Einblicke in die menschliche Wahrnehmung und eröffnet neue Perspektiven für die Interaktion mit Virtual-Reality-Technologie.
Virtual Reality (VR) ist nicht nur eine Technologie für Spiele und Unterhaltung, sondern besitzt auch Potenzial in Forschung und Medizin. Forschende der Ruhr-Universität Bochum haben mithilfe von VR nun neue Einblicke in die menschliche Wahrnehmung gewonnen. Sie nutzten Virtual-Reality-Szenarien, bei denen Versuchspersonen ihren eigenen Körper mit einem virtuellen Objekt berührten.
Forschende der Ruhr-Universität haben eine erste systematische Übersichtsarbeit zur Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR) veröffentlicht.
Millionen Menschen schauen auf YouTube und Social-Media-Plattformen wie TikTok Darstellenden dabei zu, wie diese im Flüsterton beruhigende Worte sagen, simulierte Rollenspiele wie etwa einen Frisörbesuch umsetzen oder mit bestimmten Objekten wie zum Beispiel der Tastatur eines Computers in einem bestimmten Rhythmus interagieren.
Eine Studie von Forschenden der Unis Bonn und Bochum legt nahe, dass sich Hähne im Spiegel erkennen könnten.
Scharren, gackern, Eier legen – das war’s? Wer sich mit Hühnerhaltung befasst weiß, dass die Tiere deutlich mehr können. Forschende der Universitäten Bonn und Bochum haben zusammen mit der MSH Medical School Hamburg Hinweise gefunden, dass sich Hähne in einem Spiegel erkennen könnten. Ob dies gelingt, hängt jedoch von den Versuchsbedingungen ab.
Ein Nachmittag im Zeichen der Bochumer Neurowissenschaften mit Vorträgen, Informationen und Mitmachaktionen.
Wie verändert Schlagzeugspielen das Gehirn? Wie wirken Isolation und Einsamkeit auf Nervenzellen? Was hat die Darm-Hirn Achse mit chronischen Bauchschmerzen zu tun? Und welche neuen Erkenntnisse bietet die Forschung in Bezug auf die Multiple Sklerose?
Einblicke in eine faszinierende Welt - darum geht es einmal pro Jahr an der Ruhr-Universität Bochum, wenn die Neurowissenschaftler*innen ins Veranstaltungszentrum einladen.
Kreative Köpfe aus Psychologie und Neurowissenschaft unterhalten das Publikum im Schauspielhaus Bochum mit ihrer Forschung.
Vergessen, Erinnern, Verlernen, neu Lernen: Es braucht die ganze Vielfalt der Psychologie und der Neurowissenschaft, um den Rätseln dieser Prozesse auf die Spur zu kommen. Einen Abend lang soll es genau um diese Prozesse gehen, bei den Brain Talks im Schauspielhaus Bochum am 7. Oktober 2023 um 19.30 Uhr.
Mit den schnell steigenden Temperaturen kommt das Gehirn nicht mit. Forschende fordern Vorbereitungen für das Gesundheitssystem.
Über Jahrtausende hinweg hat sich unser Gehirn an unseren Lebensraum angepasst. Verändert er sich durch schnell steigende Temperaturen und den damit verbundenen Verlust von Ökosystemen, kommt das Gehirn von Menschen und Tieren nicht mehr mit. Was das bedeutet, beschreiben Dorothea Metzen und Prof. Dr. Sebastian Ocklenburg aus der Biopsychologie der Ruhr-Universität Bochum und der Medical School Hamburg in ihrem Buch „Die Psychologie und Neurowissenschaft der Klimakrise“. Sie integrieren dabei verschiedene Forschungszweige der Psychologie und Neurowissenschaft. Das Lehrbuch ist im Springer-Verlag erschienen.
Ein großer Datenpool soll Präzisionsmedizin und personalisierte Therapie bei Multipler Sklerose ermöglichen.
Künstliche Intelligenz ist in der Medizin ein Hoffnungsträger geworden. Helfen soll sie auch bei der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS). Dazu unterstützt die Europäische Kommission im Rahmen der Innovative Health Initiative das Projekt CLAIMS – kurz für Clinical impact through AI-assisted MS care – für vier Jahre mit fast zehn Millionen Euro. Beteiligt sind 15 Partner aus neun Ländern. Zu ihnen gehört die Ruhr-Universität Bochum, vertreten durch das Institut für Neuroradiologie im St. Josef-Hospital (Chefarzt Prof. Dr. Carsten Lukas).
Ein Forschungsteam aus Bochum und Newcastle hat neue neuronale Netzwerkmechanismen der Flexibilität im Lernverhalten erschlossen.
Aufstehen. In die Küche gehen. Müsli zubereiten – aber der Blick in den Kühlschrank zeigt: Die Milchflasche ist leer. Was nun? Frühstück ausfallen lassen? Beim Nachbarn nach Milch fragen? Marmeladenbrot essen? Menschen werden tagtäglich mit Situationen konfrontiert, die eigentlich ganz anders geplant waren. Was dann hilft, ist Flexibilität. Der Ursprung dieser Fähigkeit im Gehirn heißt kognitive Flexibilität. Einem neurowissenschaftlichen Forschungsteam am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, und dem Biosciences Institute der Newcastle University ist es nun gelungen, dem evolutionären Ursprung der kognitiven Flexibilität ein Stück näherzukommen. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Forschenden in der Fachzeitschrift Nature Communications, online seit 9. Juni 2023.
Progesteron zeigte in einer Studie eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen des Darms. Das macht Hoffnung auf einen Einsatz des Hormons gegen Parkinson.
Zwischen den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts und denen im Gehirn und Rückenmark gibt eine gegenseitige Kommunikation. Sie lässt vermuten, dass das Nervensystem des Verdauungstrakts Einfluss auf Prozesse im Gehirn nehmen könnte, die zu Parkinson führen. Paula Neufeld und Lennart Stegemann, die in der Abteilung Cytologie der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum promovieren, haben in den Nervenzellen des Magen-Darm-Trakts erstmals Progesteronrezeptoren nachgewiesen und gezeigt, dass Progesteron die Zellen schützt. Ihre Entdeckung eröffnet Perspektiven für die Entwicklung von neuartigen neuroprotektiven Therapieansätzen, um Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entgegenzuwirken. Die Studie ist in der Zeitschrift Cells vom 21. April 2023 veröffentlicht.
Vögel weisen Schlafmuster auf, die denen von Menschen verblüffend ähnlich sind, und träumen möglicherweise vom Fliegen.
Träumen galt lange Zeit als etwas, was den Schlaf des Menschen auszeichnet. Neueste Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass Tauben im Schlaf möglicherweise Flugbilder erleben. Forschende der Ruhr-Universität Bochum und des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz haben mithilfe der funktionellen Kernspintomografie die Aktivierungsmuster im Gehirn schlafender Tauben erforscht. Die Studie zeigte, dass ähnlich wie bei Säugetieren das Gehirn während des REM-Schlafs größtenteils hochaktiv ist. Dieser wachähnliche Zustand könnte jedoch zu Folge haben, dass das Gehirn nur unzureichend von schädlichen Substanzen gereinigt wird. Die Forschenden berichteten über ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Communications vom 5. Juni 2023.
Bei der Veranstaltung BrainBusiness 2023 kamen am 11. Mai rund 70 Gäste in die Aesculap Akademie auf den Gesundheitscampus Bochum zusammen, um Vorträge zu hören und zu diskutieren, wie sich Neurowissenschaften und Gesundheitswirtschaft ergänzen und voneinander profitieren können.
Zwei Themenschwerpunkte standen auf dem Programm: „Lernvorgänge und Therapieprozesse: Von den Grundlagen in die Anwendung“ sowie „Künstliche Intelligenz und Smart Health für Neurologie und Neurowissenschaft“. Vorträge dazu kamen von PD Dr. Adriane Icenhour, Prof. Dr. Elena Enax-Krumova, Thomas Saur, Maike Weber, Prof. Dr. Katrin Marcus-Alic, Prof. Jörg Wellmer und Dr. Timothy Goering – allesamt begeisterte Innovatorinnen und Innovatoren, die ihre Expertise gern mit den Gästen und Mitreferent*innen teilten.
Schmerzverarbeitende Regionen sind besonders von Veränderungen des Gehirnvolumens betroffen. Die gute Nachricht: Diese Veränderungen könnten reversibel sein.
Patientinnen mit Fibromyalgie leiden unter anderem an chronischen Schmerzen. Welche Veränderungen die Krankheit im Gehirn mit sich bringt, hat ein Team der LWL-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Die Forscher konnten anhand von Kernspindaten belegen, dass die Gehirnbereiche, die mit der Verarbeitung und emotionalen Bewertung von Schmerz zu tun haben, bei Patientinnen verändert sind. Das betrifft sowohl das Volumen der grauen Substanz, die hauptsächlich Nervenzellen beherbergt, als auch der weißen Substanz, die vor allem Faserverbindungen zwischen den Nervenzellen ausmacht. Die Forscher berichten in der Zeitschrift Arthritis Research and Therapy vom 19. Mai 2023.
Nehmen wir die Welt immer gleich wahr? Ein Hypnose-Experiment belegt, dass wir das nicht tun.
Wenn wir ernsthaft annehmen, unser Zeigefinger sei fünfmal größer, verbessert sich unsere Tastfähigkeit. Das konnten Forschende der Ruhr-Universität Bochum mit einem Experiment nachweisen, für das die Teilnehmenden professionell hypnotisiert wurden. Wurde ihnen dagegen suggeriert, der Zeigefinger sei fünfmal kleiner, verschlechterte sich ihr Tastempfinden entsprechend. Die Studie belegt, dass unsere Gedanken beeinflussen können, wie wir etwas fühlen. Darüber ist die Wissenschaft bislang uneins. Die Forschenden um Privatdozent Dr. Hubert Dinse, Prof. Dr. Albert Newen und Prof. Dr. Martin Tegenthoff berichten in der Zeitschrift Scientific Reports vom 21. April 2023.
Wie lernt das Gehirn räumliche Informationen? Dieser Frage sind Neuroinformatiker mit einer Künstlichen Intelligenz auf der Spur.
Forschende des Instituts für Neuroinformatik der Ruhr-Universität Bochum haben ein Computermodell konstruiert, das örtliche Informationen nach einem ähnlichen Muster lernt wie Nagetiere. Dabei werden einzelne Sequenzen von Nervenzellaktivitäten im Hippocampus nach bestimmten Prioritäten wiederholt abgespielt. Macht das die Künstliche Intelligenz genauso, lernt sie Rauminformationen schneller als bei zufälliger Wiederholung der Sequenzen. Nicolas Diekmann und Prof. Dr. Sen Cheng berichten in der in der Zeitschrift eLife vom 14. März 2023.
Was mit Pawlows Hund funktioniert hat, funktioniert auch mit einer künstlich herbeigeführten Veränderung der Nervenzellaktivität.
Forschenden der Ruhr-Universität Bochum ist eine besondere Form der klassischen Konditionierung gelungen. An einer Gruppe von 75 Personen zeigten sie, dass Effekte der transkraniellen Magnetstimulation, kurz TMS, nur durch Hören eines Tons ausgelöst werden können. Prof. Dr. Burkhard Pleger aus der Neurologie des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil beschreibt die Ergebnisse zusammen mit den Doktoranden Stefan Ewers und Timo Dreier sowie weiteren Kollegen in der Zeitschrift „Scientific Reports“, online veröffentlicht am 16. April 2023.
RUB-Forscher berichtet in WDR 5 bei „Quarks - Wissenschaft und mehr”
Warum versagt unser Gedächtnis unter Stress und wie kann man sich gegen Blackouts wappnen? Das und mehr war Thema beim Gespräch von Moderatorin Steffi Klaus und Stressforscher Prof. Dr. Oliver T. Wolf, Abteilung für Kognitionspsychologie der RUB, in der Wissenschaftssendung „Quarks – Wissenschaft und mehr“, am 28. März 2023 bei WDR5. Rund eine halbe Stunde tauschten sich die beiden über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Stress aus, gaben Tipps zur Vorbeugung von Abrufblockaden und erörterten hilfreiche Lernstrategien zur Verbesserung des Gedächtnisses.
Die Aufzeichnung der Sendung ist in der WDR-Audio-Mediathek abrufbar.
Das Gefühl von Kontrolle lässt uns Schmerzen besser ertragen. Bei Fibromyalgie funktioniert das allerdings nicht. Eine Studie gibt Hinweise darauf, warum.
Die Fibromyalgie ist eine rätselhafte chronische Schmerzerkrankung, die schwierig zu behandeln ist. Auch ihre Ursachen liegen noch weitestgehend im Dunkeln. Eine Studie des Teams der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum liefert Hinweise darauf, dass bei Betroffenen bestimmte Hirnareale, die an der Verarbeitung von Schmerz beteiligt sind, nicht normal funktionieren. Sie sorgen bei gesunden Personen dafür, dass sich Schmerz, den wir kontrollieren können, besser ertragen lässt. Bei Patientinnen mit Fibromyalgie zeigten diese Gehirnbereiche in der Studie eine veränderte Aktivität. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Martin Diers berichtet in der Fachzeitschrift NeuroImage: Clinical vom 21. Februar 2023.
Die Gene beeinflussen unterschiedliche Strukturen und die Funktion des Gehirns. Diese wiederum erklären Unterschiede im Verhalten. Alle drei Aspekte auf einmal zu analysieren ist eine Herausforderung – aber nun gelungen.
Intelligenz ist zum Teil genetisch bedingt. Es gibt Studien, die belegen, dass gewisse Genvariationen mit besseren Leistungen in Intelligenztests verknüpft sind. Andere Studien zeigen, dass unterschiedliche Hirneigenschaften, zum Beispiel eine effiziente Vernetzung, mit Intelligenz zusammenhängen. Erstmals haben Forschende nun alle drei Parameter – Gene, unterschiedliche Hirneigenschaften und Verhalten – gleichzeitig untersucht. Mit Genanalysen, kernspintomografischen Aufnahmen und Intelligenztests wies das Team nach, welche Hirneigenschaften das Bindeglied zwischen Genen und Verhalten bilden.
Die Ergebnisse beschreibt ein Team um Dorothea Metzen von der Arbeitseinheit Biopsychologie der Ruhr-Universität Bochum und Dr. Erhan Genç, früher an der Ruhr-Universität, heute am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund (IfADo), in der Zeitschrift "Human Brain Mapping", online veröffentlicht am 4. April 2023.
Ein Bochumer Forschungsteam hat eine deutsche Version der „Stress Overload Scale“ entwickelt. Die Übersetzung fördert die internationale Vergleichbarkeit von Ergebnissen in der Stressforschung.
Stress ist ein zentrales Thema in Psychologie und Gesundheitswissenschaften, da er in seiner chronischen Form die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigt. Ein wichtiger und neuartiger Fragebogen, um subjektiv empfundenen Stress zu erfassen, ist die sogenannte Stress Overload Scale (SOS). Forschende aus Bochum und London um Prof. Dr. Maike Luhmann und Prof. Dr. Oliver T. Wolf, beide Ruhr-Universität Bochum, haben nun eine deutsche Übersetzung der SOS entwickelt. Seine Ergebnisse präsentiert das Team in der Fachzeitschrift Psychological Test Adaptation and Development, online und open access veröffentlicht am 24. März 2023.
Auf dem Technologiecampus Mark 51°7 geht es gut voran. Am Forschungsbau THINK ist nun Richtfest gefeiert worden.
Ein bedeutender Meilenstein ist am 17. März 2023 auf dem ehemaligen Opel-Gelände an der Wittener Straße in Bochum erreicht worden: Der Forschungsbau THINK der Ruhr-Universität Bochum feierte Richtfest. Als Bauherr hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) zu den Feierlichkeiten eingeladen. Für die Landesregierung kam Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, nach Bochum.
Betroffene Patientinnen und Patienten mit Post-Covid zeigen mikrostrukturelle Muskelveränderungen. Ein spezielles Training könnte dagegen helfen.
Muskelschmerzen und frühzeitige Muskelermüdung sind bei Menschen mit einer Post-Covid-Diagnose weit verbreitet. Ein neurowissenschaftliches Forschungsteam am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, hat untersucht, ob sich bei Menschen mit diesem Symptombild krankhafte Muskelveränderungen nachweisen lassen. Das Forschungsteam der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Martin Tegenthoff) unter der Leitung von Prof. Dr. Elena Enax-Krumova und Privatdozentin Dr. Lara Schlaffke hat die Beinmuskulatur von betroffenen Patientinnen und Patienten analysiert. Dazu wurden etablierte bildgebende Verfahren – die quantitative Magnetresonanztomografie der Skelettmuskultur – genutzt. Zum Vergleich wurde eine Kontrollgruppe von nicht-erkrankten Probandinnen und Probanden einbezogen. In den Muskelpartien von Patientinnen und Patienten mit einem Post-Covid-Syndrom zeigten sich gegenüber der Kontrollgruppe mikrostrukturelle Veränderungen. Allerdings fanden sich keine Anzeichen von Entzündungsprozessen oder krankhafter Muskelumwandlung (Dystrophie). Die Ergebnisse der Studie wurden am 24. Januar 2023 im European Journal of Neurology veröffentlicht.
In Zellen lagern sich bestimmte Biomoleküle in Form aktiver Komplexe vorübergehend zusammen. Das kann entscheidend sein für ihre Funktionsfähigkeit.
Bei der übertragung von Signalen innerhalb von Zellen greifen viele einzelne Schritte ineinander. Unter anderem werden Proteine mit bestimmten Bausteinen versehen, die ihre Funktion ein- oder ausschalten. Um eine schnelle Signalübertragung zu gewährleisten, sammeln sich diese Bausteine in der Zelle an bestimmten Orten zeitlich begrenzt an. Forschende sprechen von biomolekularen Kondensaten. Ein Team um Prof. Dr. Konstanze Winklhofer, Leiterin des Lehrstuhls Molekulare Zellbiologie an der Ruhr-Universität Bochum, hat gezeigt, dass auch das Protein NEMO Kondensate bildet und welcher Mechanismus der NEMO-Kondensatbildung zugrunde liegt. Die Erkenntnisse sind bedeutend für das Verständnis von Signalübertragungen im Immun- und Nervensystem. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift Life Science Alliance vom 31. Januar 2023.
Licht kann eine Signalkaskade im Kleinhirn in Gang setzen. Das erhellt auch Prozesse, die bei kleinhirnbedingten Krankheiten eine wichtige Rolle spielen.
An verschiedenen Erkrankungen, die das motorische Lernen betreffen, sind Prozesse im Kleinhirn beteiligt. Diese besser zu untersuchen, hilft ein neues Werkzeug, das eine Bochumer Arbeitsgruppe entwickelt hat: ein lichtaktivierbares Protein, das mit einem Teil eines erregenden Rezeptors gekoppelt ist. Durch Licht lässt sich dank dieses optogenetischen Werkzeugs ein Signalweg in den Nervenzellen des Kleinhirns aktivieren und seine Auswirkungen beobachten. So konnte die Gruppe um Dr. Ida Siveke aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan Herlitze an der Ruhr-Universität Bochum zeigen, dass der Signalweg am kleinhirngesteuerten motorischen Lernen beteiligt ist. Die Forschenden berichten in der Zeitschrift iSience vom 16. Dezember 2022.
Manche Autoimmunerkrankungen greifen die Nerven in den Armen und Beinen an. Forschende aus Bochum verfolgen einen neuen Ansatz, um diesen Schädigungen entgegenzuwirken.
In Laborversuchen haben Forschende vom St. Josef Hospital Bochum gezeigt, dass Propionat, das Salz einer kurzkettigen Fettsäure, Nerven schützen und bei ihrer Regeneration helfen kann. Die Erkenntnisse könnten für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen nützlich sein, bei denen Nervenzellen geschädigt werden, wie bei der chronisch entzündlichen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP). Propionat entsteht natürlicherweise im Darm beim Abbau von Ballaststoffen. In früheren Studien hatte ein Team derselben Abteilung vom St. Josef Hospital Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, bereits nachgewiesen, dass Menschen mit Multipler Sklerose (MS) einen Mangel an Propionat haben und von einer zusätzlichen Propionat-Einnahme profitieren können. Die Substanz könnte dementsprechend auch für Patientinnen und Patienten mit CIDP nützlich sein.
Die Ergebnisse veröffentlichte eine Gruppe um Dr. Thomas Grüter und Privatdozentin Dr. Kalliopi Pitarokoili von der Neurologischen Universitätsklinik am St. Josef Hospital (Leiter Prof. Dr. Ralf Gold), in der Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ am 20. Januar 2023.