Mit dem Research Department of Neuroscience (RDN) wird eine seit Jahren etablierte, herausragende Forschungsstärke der Ruhr-Universität Bochum im Bereich der systemischen neurowissenschaftlichen Forschung weiterentwickelt und gefestigt.
Die Stärke des Departments besteht in seiner interdisziplinären Zusammenarbeit, bei der die fachliche Kompetenz und Forschungstradition von sechs Fakultäten (Biologie und Biotechnologie, Chemie und Biochemie, Informatik, Medizin, Psychologie und Sportwissenschaft), drei weiteren Institutionen (Institut für Neuroinformatik, dem Institut für kognitive Neurowissenschaften und der Graduiertenschule „International Graduate School of Neuroscience (IGSN)“), sowie den Universitätskliniken aus diesem Fachbereich getragen wird.
Um die 500 Neurowissenschaftler*innen, von BSc-Studierenden bis hin zu Professorinnen und Professoren arbeiten gemeinsam auf dem Campus und in den angeschlossenen Kliniken an neuro- und kognitionswissenschaftlichen Fragestellungen. Das RDN bietet dabei eine hervorragende, integrative Forschungsplattform, die die molekularen, zellulären, systemischen, kognitiven und klinischen Neurowissenschaften bis hin zur Neuroinformatik umfasst, und damit eine multidisziplinäre Strategie zur Erforschung von Hirnfunktionen etabliert hat.
Hierbei konzentriert sich die Forschung des RDN auf vier Schwerpunkte:
Das RDN verfährt nach der Strategie, dass Erkenntnisse der neuro- und kognitionswissenschaftlichen Grundlagenforschung mit klinischen Ansätzen kombiniert und bis auf die Ebene der computerunterstützten Modellierung von Hirnfunktionen ausgedehnt werden. Der Fokus der Forschung konzentriert sich dabei auf die Untersuchung der Mechanismen sensorischer Wahrnehmung, von Lernen und Gedächtnis und Kognition, aber auch auf die Untersuchung von Mechanismen und Therapien von Hirnpathologien, wie Alzheimer, Multipler Sklerose, Chorea Huntington oder Schizophrenie.
Das RDN als Dach der interdisziplinären und neurowissenschaftlichen Forschung an der Ruhr-Universität legt seinen Fokus insbesondere auf drei Bereiche, um ein exzellentes, kompetitives und internationales Forschungsumfeld zu bieten und weiter zu entwickeln.
Ziel des RDN ist, die bestehende exzellente neurowissenschaftliche Forschung weiter zu stärken und eine state-of-the-art Ausstattung zu gewährleisten. So wurden in den letzten zehn Jahren über das RDN zahlreiche Gemeinschaftsgeräte für interdisziplinäre Forschungsprojekte angeschafft. Damit stehen modernste Methoden zu Untersuchungen von molekularen und zellulären Aspekten sowie zu Untersuchungen kognitiver Prozesse zur Verfügung (siehe auch Forschungsinfrastruktur).
Mit dem im Bau befindlichen Forschungsbau THINK (Zentrum für Theoretische und Integrative Neuro- und Kognitionswissenschaft) wird Mitte 2025 zudem ein ca. 4000 Quadratmeter großes Gebäude mit der modernsten Infrastruktur fachübergreifend für die Erforschung der neuronalen Mechanismen der Kognition zur Verfügung stehen.
Das Research Department of Neuroscience unterstützt und fördert die Kooperation von Wissenschaftler*innen im Bereich der Neuro- und Kognitionsforschung mit dem Ziel, Verbundforschungsprojekte zu etablieren, die wiederum die Forschungsstärke des RDN erhöhen. Damit fungiert das RDN als Struktur exzellente, interdisziplinäre, international sichtbare Forschung zu ermöglichen, die auf koordinierte Projekte wie z.B. Sonderforschungsbereiche aufbauen und diese darüber hinaus zu erweitern.
So wirkte von 2010 bis 2022 der von der DFG geförderte Sonderforschungsbereich SFB 874 "Integration und Repräsentation sensorischer Prozesse" (Sprecherin: Prof. Dr. Denise Manahan-Vaughan) als Hub und führte zur Etablierung des Research Department of Neuroscience.
Es konnten weitere Forschungsverbünde eingeworben werden, wie 2011 die FOR 1581, aus der 2017 der SFB 1280 "Extinktionslernen" (Sprecher: Prof. Dr. Onur Güntürkün) hervorging. Mit dem FOR 2812 "Constructing scenarios oft he past: A new framework in episodic memory" (Sprecher: Prof. Dr. Sen Cheng) wurde ab 2019 die interdisziplinäre Gedächtnisforschung weiter vertieft. 2023 startete das Graduiertenkolleg GRK 2862 "Monoaminergic Neuronal Networks & Disease (MoNN&Di)" (Sprecher: Prof. Dr. Stefan Herlitze), dass die Modulation neuronaler Netzwerke untersuchen will.
Mit dem Forschungsbau THINK (Zentrum für theoretische und integrative Neuro- und Kognitionswissenschaften) an der RUB (Sprecher: Prof. Dr. Onur Güntürkün, Vize-Sprecher: Prof. Dr. Sen Cheng) wird ab Mitte 2025 eine zusätzliche Forschungsinfrastruktur zur Verfügung stehen.
Das RDN ist eng mit dem Research Center One Health Ruhr from Molecules to Systems verbunden, welches ein Teil der Universitätsallianz Ruhr darstellt.
Zudem gibt es zahlreiche Beteiligungen von PIs des RDN an weiteren Verbundprojekten und Netzwerken. PIs des RDN sind auch an nationalen Kompetenznetzen wie "Schlaganfall", "Multiple Sklerose" und "Parkinson" beteiligt.
Detaillierte Informationen zu den Forschungsprojekten finden Sie unter Forschung.
Ein sehr wichtiger Schwerpunkt an der RUB und des RDN ist die Ausbildung junger Neurowissenschaftler*innen. Mit der 2001 gegründeten "International Graduate School of Neuroscience" (IGSN) ist unter dem Dach des RDN, ein eigenständiger Pfeiler, für die strukturierte interdisziplinäre neurowissenschaftliche Doktorandenausbildung fest etabliert, die auch international große Anerkennung findet. Dies findet seinen Ausdruck in der hohen Zahl von talentierten Studierenden in der IGSN aus aller Welt.
Diese "offene Fakultät" für Neurowissenschaften mit eigenem Promotionsrecht zum "PhD in Neuroscience" an der Ruhr-Universität hat sich seit ihrer Gründung 2001 fast verdreifacht. Innerhalb der IGSN findet unter anderem die Graduiertenausbildung des SFB 1280 und der FOR 2812 statt. Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem GRK 2862 "Monoaminergic Neuronal Networks & Disease".
Die Strategie einer hervorragenden Ausbildung in der IGSN, sowie ergänzender fachfremder Soft-Skills-Kurse in der eng assoziierten Research School der Ruhr-Universität Bochum und der Einbindung der Doktorand*innen in hochaktuelle Forschungsprojekte fördert den Synergieeffekt einer exzellenten Ausbildung in einem exzellenten Forschungsumfeld.
Das RDN sieht eine weitere wichtige Aufgabe in der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf der Ebene der Postdoktorand*innen. Es unterstützt die eigenständige Forschung in einem sehr frühen Stadium der Karriere junger Wissenschaftler*innen, mit dem Ziel diese in die Entscheidungsprozesse des RDN zu integrieren. Dies findet u.a. seinen Ausdruck darin, dass bereits Postdoktorand*innen sich auf eine Mitgliedschaft im RDN bewerben können, wenn Sie die Aufnahmekriterien erfüllen und damit in Entscheidungsprozesse des RDN direkt eingebunden sind.
Seiten-Illustration: SFB 874/Susanne Troll